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Imkereifachberatung des Bezirks Oberbayern fürchtet Verluste

Weniger Honig durch den Klimawandel?

Auch Honigbienen leiden unter dem Klimawandel. Vor allem die ungewöhnlich milden Winter bringen ihren Jahresrhythmus durcheinander und machen sie anfällig für Schädlinge wie die Varroamilbe. Die Folge: Experten gehen mittelfristig sogar von einer geringeren Honigernte aus.

Biene auf einer gelben Blume, es sit eine Löwenzahnblume
Biene auf einem Frühblüher (Foto: Christian Altenburger © Bezirk Oberbayern)

„Der Klimawandel tangiert inzwischen in allen Jahreszeiten die Honigbienen: Nicht nur das feuchte Frühjahr und der trockene, heiße Sommer 2023 waren schlecht. Auch der zu warme Herbst hat Folgen für die Imkerei in diesem Jahr“, so Dr. Hannes Beims, Imkereifachberater des Bezirks Oberbayern. Betroffen sind vor allem die „Winterbienen“, die das Bienenvolk durch den Winter bringen, den Grundstock für den Start im Frühjahr bilden und die neue Brut versorgen. Normalerweise werden sie im Herbst nach der Honigernte ausgebrütet. Ist es zu warm, dauert die Brutphase immer länger – im vergangenen Jahr bis in den Dezember hinein. In extremen Fällen brüten die Bienen inzwischen sogar den ganzen Winter hindurch. Mit unerfreulichen Folgen: Denn die Varroamilbe vermehrt sich in den Brutzellen und überträgt gleichzeitig Viren, die extreme Missbildungen hervorrufen können – bis hin zum Tod der Bienen. In Deutschland lassen sich über 90 Prozent der Winterverluste auf diese Ursachen zurückführen.

Mit Milbenbefall ins neue Jahr gestartet

Varroa-Milbe in Vergößerung: Man erkennt ein rötlichen Körper mit feinen Haaren und  dahinter sieht man Glieder einer Bienennymphe
Profitiert vom Klimawandel: die Varroamilbe (© Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0)

Die Behandlung gegen die Varroamilbe ist im Winter allerdings nur außerhalb der Brutzeiten möglich. So starten die Bienen oft mit einem erhöhten Milbenbefall ins neue Jahr. Und das Problem geht gleich weiter. Denn sind auch die Frühjahrsmonate zu warm, blüht es früher und die Bienen beginnen früher zu brüten – was wiederum den Varroamilben mehr Zeit gibt, sich zu vermehren. Tatsächlich waren der Januar und Februar 2024 die wärmsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Insofern blickt auch Imkereifachberater Dr. Hannes Beims sorgenvoll auf die kommenden Monate. Für die Imkerei und damit auch für die Honigproduktion sieht er am Ende des Kalenderjahres 2024 jedenfalls „dunkle Wolken“ aufziehen.

Oberbayerische Landschaft mit grünen Wiesen, die Sonne strahlt zwischen den Blättern eines Baum hindurch.
© Bezirk Oberbayern

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